Die Schwarz-Weiß-Fotografie ist ein Themengebiet, um das ich lange einen Bogen gemacht habe.
Im digitalen Zeitalter muss man sich ja nicht mehr vorab entscheiden, ob man farbig oder schwarz-weiß fotografieren möchte. Erstmal alles bunt und umwandeln kann man's hinterher immer noch - das war mein Ansatz. Nur dass ich allerseltenst tatsächlich sw-Umwandlungen gemacht habe und dann meistens auch nicht wirklich zufrieden war.
Die Standard-Presets in der Bildbearbeitung finde ich nicht so begeisternd. Aber wenn man erstmal anfängt, an den Farbkanälen zu drehen, wird's interessant. Man hat nämlich auch in den sw-Varianten die RGB (rot, grün, blau)-Kanäle zur Verfügung und kann diese separat aussteuern. Hier ein Beispiel:
Das farbige Ausgangsbild wurde in der ersten sw-Version nur entfärbt. Rot wirkt heller als blau. In der zweiten sw-Version wurde der Rot-Regler angehoben, blau reduziert und in der letzten umgekehrt. Man sieht: Es lassen sich unterschiedlichste Hell/Dunkel-Effekte erzielen, die am Ende keinen Rückschluss mehr auf die originale Farbe erlauben.
Nach diesen Vorübungen habe ich dann ein wenig mit den Reglern gespielt und noch ein paar weitere Parameter verändert. Aus einem sowieso schon schönen Farbporträt wurde dadurch etwas völlig anderes. Schon das Ausgangsbild lebt von Lottas starkem Blick. Die Abstraktion lenkt den Fokus dann noch mehr auf die Augen und mit einem engeren Anschnitt wird das Gefühl, von diesem Blick festgenagelt zu werden, nochmal verstärkt. (Bilder anklicken zum Vergrößern).