Was ist eigentlich "emotionale Fotografie"?

Spoiler: Etwas mehr Text heute.

Vor ein paar Jahren hat ein Landschaftsfotograf damit begonnen, Natur anders zu fotografieren. Sehr viel Unschärfe, Farben und Formen und gelegentlich ein Motiv wie nebenbei im Fokus. Seitdem geistern Begriffe wie "Haiku-Fotografie" oder "emotionale Fotografie" durch die Foren.

Die Fotografin Renate Bostroem hat sich in Ihrer Abschlussarbeit zur Fotodesignerin ebenfalls mit dem Thema befasst. Einige ihrer Bilder waren kürzlich in unserem gemeinsamen Ladenprojekt in der Marburger Oberstadt zu sehen. 

 

Mich haben diese Bilder oft sehr angesprochen, ohne dass ich immer hätte begründen können, warum eigentlich. Aber Farbstimmungen, Reduktion, Unschärfe - das waren für mich als Menschen-Fotograf doch eher Themen für die Gestaltung des Bildhintergrunds. Und nicht das Wesentliche im Bild selbst. Oder?

 

Im diesjährigen Sommerurlaub in Portugal habe ich dann einen Selbstversuch unternommen. Der technische Aufwand ist übersichtlich: Ein lichtstarkes Objektiv mittlerer Brennweite und ein paar Zwischenringe, das reicht schon.

Anfangs tat ich mich schwer damit, nicht nach einem Hauptmotiv zu suchen. Aber nach und nach gelang es besser, die Dinge einfach kommen zu lassen und Formen und Farbstimmungen auf mich wirken zu lassen. Und das Fotografieren wurde gleichzeitig zielgerichtet und absichtslos, eine spannende Erfahrung und ein entspannendes Erlebnis.

Dass dieser Urlaub ein Gefühl von "da will ich wieder hin" hinterlassen hat, liegt auch an diesen Eindrücken.

 

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